Die Abteilung
Theorie der elektronischen Struktur befasst sich mit der Entwicklung von Ab-initio-Methoden, um korrelierte Elektronensysteme zu behandeln, und verwendet dazu Methoden der Quantenchemie und Quanten-Monte-Carlo-Methoden. Dies beinhaltet
full configuration interaction quantum Monte Carlo (FCIQMC), Dichtematrix-Renormierungsgruppentheorie und Vielteilchen-Störungstheorie. Methoden dieser Art sind nötig, um physikalische Systeme, deren Wellenfunktionen für den Grund- und die Anregungszustände stark multireferenziell sind (d. h. nicht mittels
Mean-Field-Näherungen akkurat beschrieben werden können) und die ein hohes Maß an Flexibilität bezüglich des Basissatzes benötigen, mit hoher Genauigkeit zu lösen. Kürzlich wurden methodologische Fortschritte in der Implementierung eines spin-angepassten FCIQMC-Algorithmus' erzielt, der auf dem
Graphical-Unitary-Group-Formalismus basiert. Dieser erlaubt die Simulation von Systemen in niedrigen Spinzuständen mit offenen Elektronenschalen. Beispiele für solche Systeme, die im Moment in unserer Gruppe untersucht werden, sind polynukleare Übergangsmetallkomplexe wie [FeS]- und [MnO]-Cluster, die eine wichtige Rolle in biologischen Systemen spielen, sowie Festkörpersysteme wie Kuprate und Nickelate. Wir untersuchen außerdem transkorrelierte Methoden, bei denen die Wellenfunktion unter Verwendung von Realraum-Jastrow-Faktoren faktorisiert wird, was mittels einer Ähnlichkeitstransformation zu nicht-hermiteschen Hamilton-Operatoren führt. Wir konnten zeigen, dass solche Hamilton-Operatoren mit dem ähnlichkeitstransformierten FCIQMC-Algorithmus behandelt werden können. Transkorrelierte Wellenfunktionen können dynamische Korrelation und Sprungbedingungen über explizite Zweikörper- (Elektron-Elektron) und Dreikörperterme (Elektron-Elektron-Kern) im Jastrow-Faktor beschreiben, während statische Korrelation effizient im Rahmen des multireferenziellen Ansatzes von FCIQMC behandelt werden kann. Es ist unser Ziel, Transkorrelation auf stark korrelierte Systeme hin zu erweitern, was es erlauben würde, Systeme dieser Art, bei denen sowohl statische als auch dynamische Korrelation vorliegt, akkurat und effizient zu beschreiben.
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